| Solange die Fledermäuse den Brunnenstollen 
		nutzen um Winterschlaf zu halten, ist eine Besichtigung des Brunnenstollens nicht möglich.
 Im Dilsberger Brunnenstollen 
		wurden folgende Arten festgestellt:
 
			
				| Großes Mausohr (Myotis myotis) (stark gefährdet) Fransenfledermaus (Myotis nattereri) (stark gefährdet)
 Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) (gefährdet)
 Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) ? (gefährdet)
 Braunes Langohr (Plecotus auritus) (gefährdet)
 Graues Langohr (Plecotus austriacus) ? (Vom Aussterben bedroht)
 Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) (stark gefährdet)
 Pipistrellus spec. (Zwergfledermaus?) (gefährdet)
 
				Das Artenspektrum kann sich sehen lassen!! Von den verschiedenen Arten 
		liegen allerdings immer nur Einzelnachweise vor. Viele Felsspalten sind 
		sehr tief und nur im vorderen Bereich einsehbar. Es handelt sich nicht 
		um eine große Zahl von überwinternden Fledermäusen. 
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				 |  Der Grund der Sperrung ist vielmehr die Seltenheit und 
		die starke Gefährdung dieser Tiere.  
 Leider sind viele Fledermausarten inzwischen so selten, dass für die 
		Arterhaltung das Überleben einzelner Tiere von Bedeutung ist. Von der 
		Fransenfledermaus gibt es z.B. in ganz Nordbaden nur wenige Nachweise. 
		Entsprechend bemerkenswert ist, dass im letzten Winter zwei Individuen 
		dieser seltenen Art im Dilsberger Brunnenstollen hingen!
 
 Alle Fledermausarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten 
		und gehören zu den streng geschützten Arten des 
		Bundesnaturschutzgesetzes. Gemäß BNatSchG ist es verboten die Tiere zu 
		stören oder deren Quartiere zu beschädigen oder zu zerstören. Für 
		Fledermäuse gelten die strengsten Bestimmungen des deutschen 
		Artenschutzrechts. Fledermäuse unterliegen auch dem europäischen 
		Schutzregime und sind in Anhang IV der sogenannten "FFH-Richtlinie" 
		aufgeführt.
 
 Stollen wie der Dilsberger Brunnenstollen sind selten. Wo gibt es heute 
		noch geeignete, für Fledermäuse zugängliche und ungestörte 
		Winterquartiere wie Erdkeller, ehemalige Eiskeller, Stollen, Höhlen, 
		alte Gemäuer? Umso wichtiger ist es, den Fledermäusen geeignete 
		Quartiere zu überlassen.
 
 Fledermäuse sind sehr ortstreu und eine Neubesiedlung dauert lange. Vor 
		einigen Jahren noch wurde der Brunnenstollen auch im Winter begangen. 
		Erst in den letzten Jahren wurde er ab Mitte Oktober gesperrt.  Für 
		manchen etwas früh (oft ist zu der Zeit noch "goldener Oktober"), für 
		Fledermäuse aber recht spät. Tiere, die während der noch aktiven Zeit im 
		Spätjahr den Stollen "testen" und sich nachts rein hängen werden am 
		nächsten Tag von BesucherInnen gestört. Sie werden sich aber nur dann 
		für ein neues Winterquartier entscheiden, wenn sie sich ganz sicher sein 
		können, dass sie während des Winterschlafs auf keinen Fall gestört 
		werden. Also lieber woanders probieren... Eine Neubesiedlung dauert 
		unter diesen Umständen natürlich umso länger. Und sind die Nächte 
		bereits Anfang Oktober kalt müssen die Tiere andere (störungsfreie) 
		Winterquartiere aufsuchen.
 
 Aber vielleicht (hoffentlich) können wir ja eines Tages doch sagen, dass 
		der Dilsberger Brunnenstollen im Winter geschlossen ist, weil hier so 
		viele Fledermäuse überwintern...
 
		Quelle: 
		Brigitte Heinz Dipl.-Biologin 
		 Nähere Informationen über Fledermäuse
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